Bad Segeberg, 16. Mai 2025 – Wenn Otto Waalkes ruft, kommen sie alle: Von Kaltenkirchen bis Klein Kummerfeld war das gestrige Konzert in Bad Segeberg ein Fest für Fans des ostfriesischen Kultkomikers. Mit einer Setlist, die wie ein Parforceritt durch Ottos musikalisches und komödiantisches Lebenswerk wirkte, bescherte er dem Publikum einen Abend voller Lachen, Mitsingen und Erinnerungen.

Die Vorgruppe: Comedy trifft YouTube-Starpower

Schon das Vorprogramm versprach beste Unterhaltung. Rüdiger Hoffmann eröffnete den Abend mit seiner typischen Langsamkeit und lakonischem Humor, der das Publikum sofort zum Lachen brachte. Martin Schneider (alias Maddin) folgte mit seiner hessischen Frohnatur und legte gleich noch eine Schippe drauf. Den Abschluss des Trios bildete YouTuber Fresh Torge, der mit jugendlicher Energie und aktuellen Gags auch das jüngere Publikum in seinen Bann zog.

Dann betrat Otto selbst die Bühne – und der Saal tobte. Er eröffnete sein Programm fulminant mit „Blur Song 2“, bevor er nahtlos zu seinen Klassikern wie „Fahnen“, „Friesenjung“ und dem „Wattsong“ überging. Dazwischen immer wieder Anekdoten aus seiner Kindheit in Emden, parodistische Einlagen und spontane Interaktionen mit dem Publikum.

Spätestens bei „Über den Wolken“, das Otto in seiner unnachahmlichen Weise mit einer skurrilen Einlage über Kim Kardashian kombinierte, war klar: Dieser Abend wird in Erinnerung bleiben. Besonders gefeiert wurden auch die Medleys, etwa wenn aus „Satisfaction“ plötzlich „Piano Man“ wurde – ein musikalisches Überraschungsei voller Charme und Chaos.

Skurrilitäten und Nostalgie

Mit Songs wie „Hänsel und Gretel“, angereichert durch Referenzen an „Skandal“, „7 Krücken“ oder „Joanna“, zeigte Otto, dass sein Humor auch nach Jahrzehnten nichts von seiner Verspieltheit verloren hat. Die spontan eingefügten Hinweise zu lokalen Orten – von Segeberg über Obernwohlde bis Langenhorn – verliehen dem Programm zudem eine sehr persönliche Note.

Ein besonderes Highlight war das Segment „Mein Song“, das Otto als „Faber Krönung“ bezeichnete und in dem er ein Potpourri aus „Marmor, Stein und Eisen bricht“, „Was geht ab“ und „Ich wollte dir nur mal eben sagen“ performte – alles mit einem ironischen Augenzwinkern.

Finale mit Gänsehaut und Quatsch

Zum großen Finale setzte Otto mit „We Are The Champions“, „Falling in Love“ und dem schrägen „Wild Zink – ick mach di wall lieden“ auf Emotion und Ironie zugleich. Der krönende Abschluss war der Song „Take a Walk“, bei dem das gesamte Publikum – ganz im Otto-Stil – mit summte, lachte und tanzte.

Fazit

Otto hat es einmal mehr bewiesen: Er ist eine Institution der deutschen Comedy, der es schafft, Generationen zu vereinen. Zwischen flachen Wortwitzen, musikalischer Vielfalt und echtem Showtalent bleibt er ein echtes Original – laut, liebevoll und einfach ottonormal-genial.