Bäderland testet KI-Technologie zur Badeaufsicht im Billebad

Nächste Woche ist es soweit: Bäderland startet im Billebad in Bergedorf einen Pilotversuch mit einer innovativen, KI-gesteuerten Kameratechnologie, die zukünftig die Sicherheit im Badebetrieb verbessern soll. Doch was genau bedeutet das? Roboter statt Bademeistern? Und wie funktioniert die Technologie überhaupt? Die MOPO hat sich die Details dieser spannenden Neuerung angesehen.

KI-Technologie im Einsatz

Die Idee hinter dem Pilotprojekt ist einfach: Künstliche Intelligenz soll dabei helfen, potenziell gefährliche Situationen schneller zu erkennen und so die Aufsicht und Sicherheit der Badegäste zu optimieren. Im Billebad werden Kameras mit spezieller KI-Software installiert, die in Echtzeit Bilder analysieren und dabei ungewöhnliche Verhaltensmuster oder potenziell riskante Szenarien identifizieren können. Dabei wird die Technologie so trainiert, dass sie etwa Ertrinkungsversuche, Stürze oder andere Notfälle in den Schwimmbecken erkennt.

Die Kameras sind so ausgelegt, dass sie die Bewegungen der Badegäste verfolgen und bestimmte Verhaltensweisen – wie etwa Personen, die zu lange unter Wasser bleiben – sofort melden können. Im Ernstfall wird das Schwimmbadpersonal automatisch benachrichtigt, sodass schneller reagiert werden kann.

Zusammenarbeit von Mensch und Maschine

„Es geht keinesfalls darum, den Bademeister zu ersetzen“, betont ein Sprecher von Bäderland. „Die Technologie soll das Personal lediglich unterstützen und entlasten. Während die KI rund um die Uhr überwacht, können die Bademeister sich auf andere wichtige Aufgaben konzentrieren und müssen nicht ständig alle Bereiche des Schwimmbads im Blick behalten.“

Die Bäderland-Mitarbeiter sollen zudem kontinuierlich geschult werden, um auch mit den technischen Systemen effektiv umgehen zu können. In einem Notfall bleibt die menschliche Einschätzung unerlässlich.

Wie funktioniert die KI-Technologie?

Im Kern basiert die Technologie auf sogenannten „Computer Vision“-Algorithmen, die mit Kameras ausgestattet sind und mithilfe von Machine Learning trainiert werden, gefährliche Situationen zu erkennen. Die Software wird mit einer Vielzahl von Beispielen aus echten Badeunfällen gefüttert, um Muster zu erkennen, die auf einen Notfall hindeuten könnten. So kann die KI lernen, was in einem Schwimmbecken „normal“ aussieht und was nicht.

Die Kameras sind so konzipiert, dass sie eine hohe Genauigkeit erreichen und dabei gleichzeitig die Privatsphäre der Badegäste wahren. Die erfassten Daten werden nicht gespeichert, sondern lediglich zur Echtzeit-Überwachung verwendet, was die Akzeptanz der neuen Technologie erhöhen soll.

Blick in die Zukunft

Ob diese Technologie flächendeckend eingesetzt wird, hängt vom Erfolg des Tests im Billebad ab. Sollte die KI ihre Versprechungen in puncto Sicherheit und Effizienz erfüllen, könnte die Technologie in weiteren Schwimmbädern von Bäderland zum Einsatz kommen – und vielleicht auch in anderen Bereichen der Badeaufsicht.

Für die Badegäste im Billebad bedeutet das eine zusätzliche Sicherheitsebene. Sollte es zu einem Vorfall kommen, kann dank der KI-Technologie schneller reagiert werden. Während die Bademeister in den meisten Fällen weiterhin die Hauptaufgabe der Aufsicht übernehmen, könnten diese Technologien die Arbeit erleichtern und helfen, Unfälle frühzeitig zu verhindern.

In der Zukunft könnte das Billebad in Bergedorf damit zu einem Vorreiter in Sachen innovativer Sicherheitstechnologie werden, der eine neue Ära der Badeaufsicht einläutet.